Was versteht man unter nachhaltigen Drucksachen?
Hierfür habe ich für mich eine Liste mit Kriterien zusammengestellt:
- Rohstoffherkunft
- Materialherstellung
- Wiederverwendbar überlegen -> Mehrwert
- Druckfarben (deinkbar)
- Recyclebar
- Langlebig
Warum hab ich mich eigentlich für ein Projekt mit dem Silphie Papier entschieden? Sicherlich gibt es weit mehr Papiere, die sich für den gleichen Zweck geeignet hätten, aber zufällig bin ich über dieses Papier gestolpert – so kann man das schon nennen. Es wächst direkt vor unserer Haustüre. Und ein Bekannter hat mich auf die Silphie Pflanze als Papierrohstoff aufmerksam gemacht.
Also begann ich im Frühjahr 2021 mit der Recherche und war gleich begeistert von dem ökologischen Mehrwert, den diese Pflanze mit sich bringt.
Projekt: Silphie Papier
1. Woher kommt der Rohstoff?
Das Silphie Papier besteht aus der Silphiefaser, die regional (Baden-Würtemberg) in der Landwirtschaft als Bodenverbesserer und zur Biogasherstellung verwendet wird.
Die Details dazu findest du hier.
2. Papiereigenschaften
Das Papier gibt es in verschiedenen Grammaturen von 100 g bis 300/320 g. Es soll wohl noch eine stärkere Variante auf den Markt kommen.
Das Papier riecht angenehm nach Stroh oder Gras.
Alles in allem reizte mich das Papier, daraus nachhaltige Weihnachtskarten zu kreieren.
Was kann man mit dem Papier machen?
Nachdem ich mir unterschiedliche Papiermuster aus der Papierfarbik und diversen Druckereien besorgt habe, ging es mit der Ideensammlung und den Designstudien los.
Experimente
Ich habe es zuerst mit Linoldruck bedruckt, um zu sehen wie die farbe auf dem Papier wirkt.
Danach habe ich Stanzungen geschnitten und verschiedene Hüllen für Weihnachtskarten kreiert. Am besten sah eine einfache Stanzung aus, bei der das farbige Einlegeblatt sichtbar wird und neugerig macht. Wie bei einem Geschenk.
Haptik und Optik
Es fühlt sich etwas rau an – wie ein Naturpapier und genau deshalb sollte man sich vorab überlegen für was man es einsetzen möchte. Sicherlich ist eine Veredelung mit einer glänzenden Folie als Kontrast sehr interessant.
Meiner Meinung nach ist das Papier für alles geeignet, das stabil und langlebig sein soll. Es ist überaus formstabil, also super für Verpackungen und Karten geeignet. Hinzu kommt seine schöne haptische Oberfläche. Weshalb ich es letztendlich auch als Hülle für die eigentliche Karte eingesetzt habe.
Die Falzungen sind sehr präzise. Allerdings muss man hinzufügen, dass die Fasern bei einer Stanzungen auch zu unsauberen Kanten führen können. Also am besten vorher überlegen für welchen Einsatz ihr das Papier nehmen wollt.
Druck auf Naturpapier
Für den Druck muss man wissen, das es bei farbigen Bildern vorher mit einem Weissdruck hinterlegt werden sollte, damit die Faserstruktur nicht das Bildmotiv durchzieht und das Design stört. Oder man nimmt die Papierstruktur bewußt in die Gestaltung auf.
Ein Druck von kleinen Schriften (unter 9 pkt) ist meiner Meinung nach schwierig zu lesen (außer reinweiss).
Also großflächige oder einfache Grafiken eignen sich perfekt.
(Die Farben sind im Original kräftiger als hier auf dem Bild)
Fazit
Nach zahlreichen Entwürfen und Prototypen, habe ich mich für den Einsatz als Hülle meine Weihnachtskarten entschieden.
Die Hüllen wurden mit einer Stanzung versehen und die Einlegeblätter aus 100% Recycling Circle Offset – Premium White. Die Idee der Stanzung und Falzung habe ich selbst entwickelt, um den Einsatz von Klebstoff zu vermeiden.
Druck: Klimaneutraler Druck mit deinkbaren Farben
Umschläge: Recycling Circle Offset – Premium White
Wen das Papier interessiert, dem empfehle ich eine Spezialdruckerei, die das Papier gut kennt und schon viel Erfahrung gesammelt hat.
Ich selbst habe mir vorab Muster zuschicken lassen und dann noch vor dem Druck beraten lassen und das war gut so.
Druckereien: Grasdruckerei oder Wiesendanger
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