Im Mai vor 20 Jahren habe ich mich als Grafik Designerin selbstständig gemacht. 20 Jahre CC3 Design – lange ist es her und ich schau oft zurück und denke, wie aufregend doch alles war.
In dieser Zeit habe ich schon seeehr viel im Print-, Ausstellungs- und Onlinebereich gearbeitet. Bis auf App Design … das war mir dann doch zu spezifisch.
Und wie liefen diese 20 Jahre der Selbstständigkeit?
Hier meine Stationen, die so vielseitig und vielschichtig waren, dass ich selbst gestaunt habe, was da so alles passiert ist.
Vom Print zum Online
Gestartet 1984 mit einer Ausbildung zum Grafik Design Assistenten. 3 Jahre in verschiedenen Werbeagenturen mit Print und Corporate Design Projekten. Es fehle mir aber die Freiheit kreative Projekte zu machen. Nur die Umsetzung der Ideen anderer zu machen, reicht mir nach kurzer Zeit nicht mehr. Ich wollte selbst kreativ sein.
In einem Bewerbungsgespräch bekam ich den Impuls noch ein Design-Studium an meine Ausbildung anzufügen. Gesagt, getan. Ich fackel nie lange.
Innerhalb von 2 Jahren hatte ich mein Abitur nachgemacht und den Studienplatz bekommen. Schon während des Studiums faszinierte mich Ausstellungsdesign in Verbindung von digitaler und realer Welt. So landete ich nach dem Studium in einer jungen Onlineagentur in Stuttgart.
Die Zeit war geprägt von genialen Projekten, tollen Kunden (z. B. Payback, Wirtschaftsförderung Stuttgart), kreativen Höhenflügen, Aufbruchstimmung und einem Team mit dem man Pferde stehlen konnte oder mit dem man Elfen und Zwerge im Wald jagte (das war an unserem Betriebsausflug).
Es war ein bunter Haufen (Kreative, Technik-Nerds, Design-Fanatiker und Workaholics). Wir lebten in einer Blubblerblase, die plötzlich platzte. Plötzlich war alles vorbei. Oft dachte ich: Wie naiv wir doch waren. Die Agentur war insolvent. Man ahnte es schon, aber jeder hatte noch eine Hoffnung – irgendwie.
- Vorteil dieser Zeit: Ich habe eine verdammt gute Basis für alle Arten von Design Projekten bekommen.
- Nachteil dieser Zeit: Es waren harte Jahre mit viel Arbeit und wenig Zeit für privates. Die Firma war mein Zuhause.
Start in die Selbstständigkeit
Niemand wusste so recht, wie es weiter gehen wird. Im Grund gab es nur diese 3 Möglichkeiten.
- Neuen Job suchen
- In die Nachfolger-Agentur mitgehen
- Selbst etwas machen
Option 1: Fand ich schwierig, da alle Onlineagenturen in den 2001er Jahren Leute entlassen haben, nur um dann wenige Monate später, neue Mitarbeiter einzustellen. Das klang mir nach keinem guten Plan. Was, wenn man nach 3 Monaten wieder vor der Türe steht? Dann aber ohne Anspruch auf Unterstützung?
Option 2: War die selbst Mannschaft und Führung nur in neuem Gewand
Option 3. Fand ich aufregend, hatte aber Angst davor.
- Vorteil dieser Zeit: Wieder ein Neuanfang – es ist immer aufregend, denn du musst deine gewohnten Bahnen verlassen.
- Nachteil dieser Zeit: Mein erste Umbruch mit der Entscheidung zu studieren, hat meinem Leben eine neue Richtung gegeben. Aber dieses Mal hatte ich etwas Angst davor. Unsicherheit und die Angst vor der eigenen Courage. Kennst du das?
Aus CC3 Communication wird CC3 Design
Ich hatte 3 Jahre in einer Printagentur gearbeitet und nach dem Studium noch 4 Jahre in einer Onlineagentur. Also genug gesehen und verstanden, um zu wissen auf was es ankommt, und das ich endlich etwas Beständiges suchte.
Meine Entscheidung war klar: Keine weitere Anstellung in einer Agentur.
Also Freelancer oder eigene Agentur?
Nachdem zwei weitere Kollegen denselben Gedanken hatten, planten wir gemeine Sache. (Daher auch die Ziffer 3 im Namen CC3). Das ging gerade mal 6 Monate gut. Dann suchten sie sich wieder eine Festanstellung.
Es ist doch etwas ganz anderes in Eigenverantwortung etwas aufzubauen. Du brauchst Durchhaltevermögen, ein Netzwerk und Mut. So änderte ich die Firma in CC3 design.
- Vorteil dieser Zeit: Die Erfahrung einer Selbstständigkeit ist toll. Nicht jeder fühlt sich damit wohl. Aber die Treffen mit Gleichgesinnten (Wirtschaftsjunioren), das Kennenlernen anderer Herangehensweisen und das Teilen von Leid & Freud war mein Ding.
- Nachteil dieser Zeit: Zwei mal einen Neuanfang wagen, war nicht so geplant und wirbelte vieles in meinem Privatleben durcheinander. Die Beständigkeit, die ich mir wünschte, gab es zu dieser Zeit nicht.
Von Online zum Print
Meine Kundschaft veränderte sich, der Schwerpunkt lag im Print. Das waren Prozesse, die ich allein abwickeln konnte.
Von der Konzeption, der Idee bis hin zu den Druckdaten – konnte ich alles abdecken. Im Gegensatz zum Onlinegeschäft, benötigte ich kein Team wie Kundenberater, Programmierer und Projektleiter um mich herum. Es gibt im Printbereich klare Schnittstellen und Übergabedokumente an die Druckerei.
Weshalb Websitedesign, UI-Design (Benutzeroberflächen) für Versicherungen oder Landingpages immer mehr Beiwerk wurden.
- Vorteil dieser Zeit: Ich konnte wieder mit Papier arbeiten und den Geruch der Druckerschwärze in der Druckerei einatmen 🤪 Meine Projekte waren haptisch und wesentlich langlebiger als kurzweilige Internetseiten oder Landingpages für Aktionen.
- Nachteil dieser Zeit: Ich arbeitete zunehmend alleine im stillen Kämmerlein.
Kreativprojekte als Gegenpol zur täglichen Arbeit
Und so kam es, dass ich den Austausch zu anderen Kreativen suchte. Ich besuchte eine Kunstschule, um mir verstärkt kreative Impulse zu holen. Andere Fachbereiche wie Lithographie, Acylmalerei, Keramik, experimentelle Tuschmalerei inspirierten mich. Es kam auch der Gedanke auf, doch in die Kunst zu wechseln.
- Vorteil dieser Zeit: Der Kontakt zu anderen Designbereichen, neue Herangehensweisen und eine ganz neue Art von gestalterischer Freiheit.
- Nachteil dieser Zeit: Die Zeit war begrenzt und es fehlte ein Atelier, um auch in meiner Freizeit mehr zu experimentieren.
Der Einfluss japanischer Kultur
Im Zuge der experimentellen Tuschmalerei probierte ich auch japanischen Tuschmalerei aus. Es folgte japanischer Keramiktechniken Raku und die japanische Sprache.
Und das wunderschöne daran war die Transformation in meinen Beruf.
Denn viele asiatische Gestaltungsregeln, Sichtweisen oder Freiheiten lassen sich sehr schön auf alltägliche Gestaltungs-Projekte übertragen.
- Vorteil dieser Zeit: Ich würde jedem empfehlen in eine andere (nicht westliche) Kultur einzutauchen. Man ändert den Blickwinkel zur eigenen Kultur und der gestalterischen Sichtweise.
- Nachteil dieser Zeit: Es kostet viel Zeit, all die Dinge mit gleicher Leidenschaft zu verfolgen.
Verbindung Print & Online
Lange lag ich im Zwiespalt mit mir selbst, ob ich mich für Print oder Online entscheiden soll.
Und irgendwie kam der Zufall mit der Idee um die Ecke, doch beides zu verbinden.
Nach 20 Jahren wird es Zeit wieder etwas Neues zu wagen. Die Kombination aus Print- & Onlinedesign bzw. Business.
Die nächsten Schritte: Die Verbindung meines Wissens und Erfahrung aus 20 Jahre CC3 Design mit meine Leidenschaft dies an andere weiterzugeben und sie zu entfachen.
Zum Jubiläumsmonat gibt es noch ein extra Geschenk! Für 0,-€ bekommt ihr meine besten Gestaltungstipps als PDF. Ich bin schon rießig gespannt, wie ihr es findet! Also demnächst wieder vorbeischauen um es nicht zu verpassen!
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