Warum ich ein 10.000 € Angebot habe

moneymindset für kreative
Kategorie: Designer Alltag

Lange habe ich dazu gebraucht, dieses Angebot zu erstellen. Ein ewiges hin und her und am Ende war es ganz einfach, das richtige Money-Mindset zu finden. 

Aber mal ganz von vorne. Warum habe ich mich dazu entschlossen, ein 10.000 € Angebot für meine Kunden zu kreieren?

Money-Mindset für Designerinnen

Natürlich beginnt die Beziehung zum Geld nicht erst nach einer Ausbildung oder einem Studium. Aber davor hatte ich mir nie Gedanken zu meinem Wert oder meiner Leistung gemacht.

Erst als ich nach meiner Ausbildung mein erstes selbstverdientes Geld in Händen hielt, wurde mir dies bewusst. Es fühlte sich gut an, etwas für seine Leistung zu bekommen. War die Leistung das Geld wert? Darüber habe ich erst im Laufe der Berufsjahre nachgedacht.

Jede:r Angestellte, Freiberufler:in, Selbständige:r oder Unternehmer:in beschäftigt sich mit seiner Preisfindung. Ich hatte lange meinen Wert im außen gesucht und meine Preise von außen bestimmen lassen.

Sicherlich habe ich auch deshalb immer weiter gelernt und habe eine Ausbildung nach der anderen gemacht. Immer in der Hoffnung, dadurch meinen Wert zu finden oder zu rechtfertigen. 

Festpreis oder Stundensatz?

Es macht einen großen Unterschied, ob ich ein Projekt oder eine Arbeit zu einem Festpreis oder einem Stundensatz anbiete. Ein Stundensatz spiegelt meiner Meinung nach nicht die Erfahrung und das Knowhow eines Designers wider. Einem Einkäufer geht es rein um die Dauer, also dem Zeitfaktor, nicht um die Qualität. Oft wurde ich anhand anderer Stundensätze verglichen und musste mich rechtfertigen. Also bin ich umgeschwenkt auf Festpreise.

Der Festpreis hat aber den Nachteil, dass es die Kreativleistung eingrenzt. Wer kann realistisch kalkulieren, wie lange er für eine Idee benötigt? Das ist fast wie die Zukunft vorhersehen. Soweit ich mitbekommen habe, versucht jeder Designer sich zwischen diesen beiden Welten zu bewegen.

Die innere Haltung zum Geld bestimmt den Preis

Aber im Grunde geht es doch gar nicht darum, ob der Kunde bereit ist einen Festpreis oder Stundensatz zu zahlen. Es geht allein darum, was ich mir wert bin und was meinem Kunden meine Arbeit wert ist. Ganz konkret: Was ist meine Leistung als Designerin wert? Welche Beziehung habe ich zu Geld? Dort fängt Money-Mindset an.

Was bin ich mir wert?

Ich habe jetzt über 35 Jahre Berufserfahrung als Kommunikationsdesignerin und davon über 20 Jahre als Selbstständige im Designbusiness hinter mir. Es war ein langer Weg, bis ich erkannt habe, was ich mir wert bin.

Angestellte Designerin

Als angestellte Designerin habe ich mit einem Gehalt angefangen, von dem ich mir gerade einmal mein Basisleben leisten konnte. Trotz einer Ausbildung, einem Studium und 3 Jahren Berufserfahrung. Warum?

Weil ich mich kleingeredet habe.

  • Ich musste ja noch dazulernen, kam ja frisch vom Studium
  • Ich bin vom Offlinebusiness ins Onlinebusiness gewechselt
  • Weil es in den großen Agenturen üblich war für Ruhm und Ehre (Awards) zu arbeiten. Ich habe mal von ehemaligen Kommilitonen gehört, dass bei Preisverhandlungen der Satz fiel: „Man solle es mehr wertschätzen, sich den großartigen Namen der Agentur in den Lebenslauf zu schreiben.“

Freiberufliche Designerin

Also, ab in die Selbstständigkeit. Weg von der 60h-Woche mit Nachtschichten und Wochenendarbeit (ohne Tarifvertrag!). Doch leider war dies ein Trugschluss, denn als freiberufliche Designerin hat man zwar viele Freiheiten und Flexibilität. Man verdient etwas mehr als ein Angestellter, trägt aber auch das Risiko der Abhängigkeit und des unbezahlten Urlaubs.
Rentenversicherung ist auch nicht inklusive.

Was, wenn dann gerade mal keine Aufträge kommen? Das Risiko liegt bei mir als Designerin. Die Preise habe ich mir von den Agenturen diktieren lassen.

Das eigene Unternehmen

Um nicht abhängig zu sein, begann ich eigene Kunden zu akquirieren. Das klingt toll, aber wie kommt man an eigene Kunden, an Unternehmer:innen?
Und wenn man diese hat, dann ist man unsicher welcher Preis denn wohl der richtige ist? Kann man den Preis einer Agentur verlangen oder doch lieber weniger? Hmm… ein Netzwerk musste her. Ich wurde Mitglied der Wirtschaftsjunioren.

Eigene Produkte kreieren

Um sich nicht mit dem eigenen Wert als Designer:in auseinanderzusetzen, träumen viele Designer von eigenen Online- oder haptischen Produkten, die ein dauerhaftes Grundeinkommen sichern. (Habe ich übrigens auch lange darüber nachgedacht!). Das hört sich am Anfang toll an, weil man endlich kreativ sein darf und seiner Leidenschaft nachgehen kann. Dabei vergisst man gerne, dass auch hierfür nicht die Idee alleine zum Erfolg führt.

Selbstvertrauen als Schlüssel zum Erfolg

Und spätestens nach all diesen Schritten merkt jede:r Designer:in (zumindest habe ich es erst da gemerkt), dass alles nur etwas mit dem Selbstwert und dem eigenen Selbstvertrauen zu tun hat. Welcher Preis ist die eigene Leistung wert?

Ich habe gelernt: Nicht das „Außen“ bestimmt den Preis, sondern das „Innen“.

Ich fragte mich: Wie selbstbewusst bin ich? Habe ich das Vertrauen in meine Leistung, in meine Kreativität und mein Unternehmertum. Mut allein reicht nicht aus.

Ich sehe so viele junge Unternehmer:innen – auch aus der Kreativbranche – die sich (wie ich früher) zu Spottpreisen verkaufen.

  • Weil sie sich mit anderen vergleichen.
  • Weil sie nicht wissen, was sie sich selbst wert sind.
  • Weil sie zu wenig Selbstvertrauen haben, ihre Preise selbst festzulegen.

Individualität hat seinen Preis

Jeden Tag kreieren wir Designer:innen individuelle, persönliche Lösungen für unsere Kunden. Lösungen, die nicht von der Stange kommen, sondern exakt auf diesen einen Kunden zugeschnitten sind. Unsere Lösungen sind einzigartig.

Alles andere gib es bei Canva, Bild- oder Logoagenturen, die dann zig-fach von anderen mitgenutzt werden. Die Nutzungsrechte werden geteilt, damit es günstiger für den einzelnen wird. Das ist auch ok, wenn man ein Start-Up-Unternehmen ist und erstmal sehen möchte, wie alles so läuft.

Und dennoch bieten wir Designer:innen für individuelle Leistungen Billigangebote an. Machen wir es aus Angst, den Kunden zu verlieren, uns rechtfertigen zu müssen oder um Fragen auszuweichen? Ich gebe ehrlich zu, ich habe genauso jahrelang gearbeitet.

Das muss aufhören.

Kreative und Unternehmerinnen müssen aufhören, sich unter ihrem Wert zu verkaufen. Und Unternehmen müssen sich Gedanken machen, was ihnen ihr eigenes Unternehmen wert ist.

Ein individuelles Logo oder ein einzigartiges Branding gibt es nicht zum Billig-Preis.

Deshalb bin ich der Meinung, dass jede:r Unternehmer:in – nicht nur Kreative – solch ein 10.000 € Angebot braucht.

Denn nur wenn ich mir über meinen eigenen Wert bewusst bin, kann ich Selbstbewusstsein ausstrahlen, schaffe Vertrauen und werde zu einer wahren Unternehmer:in.

Darum habe ich ein 10.000 € Angebot.

Dich interessiert mein Angebot? Hier geht es lang.

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Weigle

Cornelia Weigle
Ich unterstütze Experten, Soloselbstständige & Arztpraxen dabei, ihre Expertise, die sie schon lange haben, visuell zu zeigen. Egal ob sie am Anfang stehen oder schon einige Jahre selbstständig sind. Wichtig sind die Geschichten, die in eine visuelle Strategie eingebettet werden, um daraus ein einzigartiges Marken- oder Logodesign zu kreieren. Denn wer will nicht einzigartig sein, sich aus der Masse hervorheben, sich abgrenzen - alles in allem - unkopierbar sein und in Erinnerung bleiben?

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