Farben im Grafikdesign

Farben im Grafikdesign
Kategorie: Design Wissen

Starten wir heute mit dem Thema Farben aus meiner Grafikdesign-Serie.

Unter dem Titel: »Auf die Details kommt es an …« poste ich regelmäßig in den Social-Media-Kanälen meine Erfahrungen mit Grafikdesign-Tools, gebe Tipps zum Bereich Grafikdesign, zeige gefundene Designkatastrophen oder bestimmte Design-Themen, die ich für wichtig halte.

Für den Fall, dass meiner Beiträge nicht im Feed meiner Follower landen oder falls du auf Kriegsfuß mit den sozialen Medien stehst, kannst du meine Zusammenfassungen gerne unter der Kategorie »Design-Wissen« nachlesen. 

Heute gibt es eine Zusammenfassung der letzten Beiträge zum Thema Farben.
Farbauswahl, Farbwirkung, Schriftfarbe – Basiswissen für dein Design!

Interessanterweise wird die Wahrnehmung von Farben durch Lichtreize verursacht, nicht durch den Gegenstand.

Genau genommen gibt es in der Natur keine Farbe, sondern nur elektromagnetische Strahlung. Ihr sichtbarer Anteil wird als Licht bezeichnet und liegt im Wellenlängenbereich von etwa 400 bis 750 Nanometern. Farbe ist ein subjektiver Eindruck. Er entsteht, wenn unser Sehsystem den Sinnesreiz verarbeitet, der durch Licht verschiedener Wellenlängen auf der Netzhaut des Auges ausgelöst wird. Link zur wissenschaftlichen Erklärung

Dies bedeutet, dass die Beschreibung von Farben bei jedem Menschen eine etwas andere Assoziation hervorrufen kann. Sie ist subjektiv.

Und doch gibt es eine gemeinsame Basis der Farbwahrnehmung, die ich als Designer kennen sollte. Basisregeln für die Gestaltung.

Farbspielerei in Text- und Bildform

Farben im Grafikdesign können ähnlich viele Assoziationen hervorrufen wie reiner Text. Textliche Formulierungen resultieren meist aus dem Ort oder der Herkunft des Grüntons, der Umgebung, der Assoziation, die man mit der Farbe hat. Daraus entsteht dann eine visuelle Vorstellung des Farbtons.

Welche Assoziationen kommen dir in den Sinn, wenn du eine Farbe siehst oder liest?
Grün ist nicht gleich Grün. Um Grün genauer zu beschreiben, kombiniert man den Ton gerne mit einem Gegenstand oder der Umgebung. Daraus wird dann das Steingrün.

Ich habe mal nachgeschaut, es gibt so viele Beschreibungen für einen Grünton, dass es als Designer wichtig ist genau zu prüfen, welcher Farbton zum Kunden passt oder vom Kunden gewünscht wird.

Absinthgrün, Agavengrün, Ahorngrün, Algengrün, Aloegrün, Amazonasgrün, Ampelgrün, Apfelgrün, Avocadogrün, Berggrün, Blassgrün, Blättergrün, Blaugrün, Blumengrün, Braungrün, Bronzegrün, Drachengrün, Dschungelgrün, Dunkelgrün, Echtgrün, Efeugrün, Erbsengrün, Farngrün, Fichtengrün, Flaschengrün, Froschgrün, Frühlingsgrün, Gelbgrün – Zwischen Gelb und Grün, Giftgrün, Glanzgrün, Glasgrün, Goldgrün – auch Grüngolden, Goldiggrün, Grasgrün – RAL 6010, Graugrün– Zwischen Grau und Grün, Gurkengrün, Hellgrün, Heugrün, Irischgrün, Jadegrün, Kieferngrün, Kiwigrün, Knallgrün, Kohlgrün, Kräutergrün, Krokodilgrün, Kruckentengrün, Kupfergrün, Laubgrün, Leuchtgrün, Lichtgrün – RAL 6027, Limonengrün, Lindgrün, Lodengrün, Meergrün, Militärgrün, Minzgrün, Moosgrün, Neongrün, Nilgrün, Olivengrün, Opalgrün, Pastellgrün, Patinagrün, Peperonigrün, Petrolgrün, Pfefferminzgrün, Pistaziengrün, Quietschgrün, Rasengrün, Raupengrün, Rauschgrün, Rebengrün, Reingrün, Salatgrün, Scharlachgrün, Schattengrün, Schilfgrün, Schöngrün, Schlangengrün, Schwarzgrün, Seegrasgrün, Seegrün, Seladongrün –> Wikipedia, Signalgrün, Silbergrün, Smaragdgrün, Spinatgrün, Stachelbeergrün, Steingrün, Tannengrün, Türkisgrün, Waldgrün, Waldmeistergrün, Wiesengrün.

Welche Bilder entstehen bei diesen Kombinationen in deinem Kopf? Sicherlich nicht die gleichen wie bei mir.

Farbwirkung als Schlüssel zur Sichtbarkeit

Du merkst schon, Details in der Farbwirkung machen einen großen Unterschied. Rot kann laut sein, in Kombination mit einer anderen Farbe warm oder in einem Foto der Eyecatcher sein und Blicke auf sich ziehen.

Deshalb besteht die perfekte Farbkombination in deinem Markendesign nicht aus der richtigen Wahl deiner Lieblings-Farbpalette. Neben deinem persönlichen Geschmack fließen für mich als Grafikdesignerin noch weitere Aspekte in die Auswahl ein, welche die Farbwirkung bei der Gestaltung beeinflussen.:

  1. Farbkontrast: Klare Kontraste machen deine Texte lesbar.
  2. Farbeigenschaften: Jede Farbe erzählt eine eigene Geschichte – Gibt Nähe oder Distanz, alles ist möglich.
  3. Farbnachbarn: Sie sind die Geheimzutat, die deine Farben strahlen oder verblassen lassen.
  4. Monochrome Magie: Ein Farbton hat viele Schattierungen. Nutze sie auch für dein Branddesign.
  5. Farbflimmern: Achte vor allem auf das Flimmern bei Komplementärfarben!

Farben werden bei der Gestaltung als erstes wahrgenommen und sind deshalb oft der Schlüssel zur ersten Sichtbarkeit und zu den Emotionen.

Farbwirkung im Grafikdesign
Farbwirkung im Grafikdesign
Farbwirkung im Grafikdesign

Farbauswahl deiner Brandingfarben

Die Qual der Wahl. Hier sind 5 Tipps, wie du bei der Farbauswahl vorgehen kannst! 

    1. Inspiration überall! Schau bei Bildagenturen, Pinterest, Instagram & Co. vorbei. Was gefällt dir? Mit welchen Farben fühlst du dich wohl, welche Farben inspirieren dich oder haben einen Bezug zu dir? Sei vorsichtig bei der Verwendung solcher Trendfarben, denn sie folgen oft einer Mode, die sich in ein bis zwei Jahren wieder ändert.  

    2. Farb-Tools nutzen! Coolors.co und colors.adobe.com sind super, um Farben zu kombinieren. Aber auch hier gilt: Diese Farben sind Vorschläge, die nicht auf deinen persönlichen Typ abgestimmt sind. 

    3. Lieblingsfarbe im Rampenlicht! Nutze deshalb diese Farb-Tools erst, wenn du dir schon klar bist, welche Grundfarben zu dir passen. Dann kannst du mit den Tools nach Farbkombinationen und Farbabstufungen suchen. Achtung: Farben können je nach Medium anders wirken. Farben am Bildschirm wirken anders, als Farben in der realen Welt. Die Farbwerte, die du erhältst, sollten noch geprüft werden. Experimentiere und finde heraus, was in der anlagen und digitalen Welt zusammenpasst! 

    4. Dein Typ, deine Farben! Jede Farbe hat ihre Bedeutung. Blau ist nicht nur kühl, sondern auch die Farbe der Treue und Entspannung. Finde Farben, die deine Persönlichkeit widerspiegeln! 

    5. Werte als Farbguide! Der beste Weg deine Farben zu finden sind deine Werte. Sie sollten deine Farbwahl leiten. Lass uns gemeinsam herausfinden, welche Farben zu deinem Typ passen. Neugierig? Lass uns plaudern

    farbauswahl für dein Design
    Farbtools
    Lieblingsfarben im Branddesign
    Welcher Farbtyp bist du?

    Schriftfarbe unterstützt die Lesbarkeit

    Wusstest du, dass Farben in deinen Texten den Lesefluss und die Lesbarkeit beeinflussen können?

    Das Geheimnis heißt Colorfonts, Schriftfarbe, Farbkontrast!

    1. Ein starker Farbkontrast zwischen Text und Hintergrund sorgt dafür, dass deine Botschaft ins Auge fällt. Auch bei festen Brandingfarben, kann man den Farbton anpassend.
    2. Mit Schriftfarben können Inhalte als Eyecatcher hervorgehoben oder schneller erfasst werden.
    3. Mit Colorfonts kannst du deinen Designs mehr Emotionen und Leben einhauchen. Super geeignet für Special-Aktionen oder Angebote, die Aufmerksamkeit brauchen.
    4. Spiel mit den Farben in deinen Texten, sodass deine Worte mehr Wirkung entfalten!
    Farben im Text und ihre Wirkung
    Farben als Eyecatcher

    Fazit

    Buntes Treiben und optische Täuschungen

    Auch wenn es verlockend ist, die vielen Farbpaletten von Pinterest oder den Sozial Media Plattformen zu verwenden. Prüfe, ob die Farben zu dir passen oder ob es nur ein Trend ist. Brandingfarben sollten langfristig im Einsatz bleiben und du solltest dich darin wohlfühlen.

    Wenn du an deinen Farben zweifelst oder unsicher bist, dann melde dich gerne und wir gehen dem auf den Grund. Gerne per DM auf den Social-Media-Kanälen @corneliaweigle oder vereinbare einen Termin.

    Du möchtest regelmäßig darüber informiert werden, wenn wieder ein Beitrag online geht? Oder wann ich wieder einen Grafikdesign-Kurs gebe? Dann scrolle weiter nach unten und melde dich zum Newsletter an. In meinem Design-Blog teile ich all meine Erfahrungen aus 30 Jahren Grafikdesign.

    Wenn du selbst Grafikdesign-Fragen hast und diese beantwortet haben möchtest, dann schreib mir gerne eine E-Mail. Ich werde sie dann in einer der nächsten Folgen erklären. Oder folge mir auf Instagram oder LinkedIn.

    Cornelia Weigle

    Cornelia Weigle
    Als Grafikdesignerin habe ich mich auf Markendesign, visuelles Branding und Storytelling spezialisiert. Mein Design-Prozess spielt mit den Prinzipien der japanischen Ästhetik, die ich durch kreative Methoden-Boxen zu einem Design OUTSIDE THE BOX verbinde. Das bedeutet, abseits des Standards zu denken und das Besondere herauszuarbeiten. Gerne arbeite ich mit Businessfrauen und Unternehmen zusammen, denen ich mit ihrem Design Selbstvertrauen und eine starke visuelle Präsenz gebe.

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