Visuelles Storytelling mit Typografie

Schriften mit KI generieren

Hast du dich jemals gefragt, wie eine Schrift, ein Zeichen oder Buchstaben eine ganze Geschichte im Rahmen des visuellen Storytellings erzählen kann?

Visuelles Storytelling bedeutet nicht nur Geschichten mit Bildern zum Leben erwecken, es können auch Schriften oder Schriftzeichen dafür genutzt werden. Visuelles Storytelling mit Typografie – geht das überhaupt?

Typographie umfasst ein breites Spektrum. Die Ausgangsbasis sind Buchstaben, die mehr sind als Zeichen und Formen. Stell dir vor, sie können deine Geschichte visuell lebendig machen. Sie können Gefühle wecken und sind nicht nur Überbringer deiner Nachricht. In diesem Artikel möchte ich einen Blick auf die Welt der Typografie im Design werfen, wo Texte nicht nur gelesen, sondern als Gesamtbild auch Aufmerksamkeit erzeugen und Emotionen transportieren können.

Typografie ist die Kunst, das Gefühl und die Technik, Text so zu gestalten, dass er entweder lesbar, ästhetisch ansprechend und aufmerksamkeitsstark ist oder nur eine emotionale Botschaft vermittelt. Vielleicht auch eine Kombination aus zwei der Aspekte.

Sie ist auf jeden Fall ein subtiles Werkzeug, das große Wirkung entfaltet. Wir schauen uns an, wie effektive Schriftgestaltung in verschiedenen Medien eingesetzt wird, um Geschichten zu erzählen, Stimmungen zu erzeugen und Marken zu prägen.

Typografie beeinflusst unbewusst unsere Sichtweise. (Bild: Text mit unterschiedlichen Schriftarten)

Was ist visuelles Storytelling mit Typografie?

Es geht bei allen typografischen Möglichkeiten darum, Buchstaben und Texte so anzuordnen, dass sie außerhalb des Textinhalts eine Geschichte erzählen, den Inhalt optisch unterstützen oder eine bestimmte Stimmung transportieren. Visuelles Storytelling mit Typografie funktioniert auf allen Kanälen –  digital oder analog, auf Drucksachen oder im Raum.

Die kreativste Form von typografischem Storytelling

Die kreativste Form, mit Typografie Geschichten zu erzählen ist für mich, die Kalligrafie oder das Graffiti. Ohne Vorgaben – das Gesamtbild wirkt als Kunstwerk. Die Formen der einzelnen Buchstaben verschwimmen ineinander und formen sich zu einem neuen ganzheitlichen Schriftbild aus Buchstaben. Die Lesbarkeit ist hier zweitrangig, die Geschichte und die Emotion stehen hier im Vordergrund. (Bild: Kalligraphie)

Typografie ist mehr als eine Schrift auswählen

Viele denken, die Aufgabe des Designers besteht darin, sich eine Schriftart auszuwählen, die optisch am besten zum Inhalt passt. Aber es ist viel mehr! Die Schriftauswahl ist nur ein Teil der Typografie.

Man spricht hier gerne von Mikro- und Makrotypografie.

Makrotypografie befasst sich mit der Wirkung einer Schrift, ihrem Einsatzgebiet, der Schriftmischung und dem Schriftschnitt generell.

Mikrotypografie mit den Details innerhalb eines Textes: Satzzeichen, Auszeichnungen, Sonderzeichen – alles was mit den Details und der Lesbarkeit zu tun hat.

Es ist wie das Zusammenspiel in einem Orchester – jedes Detail trägt zum Gesamtbild bei. Typografie umfasst die Schriftgröße, Zeilenabstand, Buchstabenabstand, Sonderzeichen, Hierarchie der Inhalte und die Anordnung von Text in einem vorgegebenen Format – auf einer Seite oder einem Bildschirm.

    Der Nutzen von professioneller Typografie

      Bevor es um die Auswahl einer Schrift geht, sollte geklärt werden, wo der Inhalt erscheinen soll und wer der Absender ist!

      Medien bezogenes typografisches Storytelling

      Bücher, Webseite, Apps, Werbung im Raum und Schrift in Filmen (denke an die Titelsequenzen) haben unterschiedliche Anforderungen an die Schrift, die Schriftgestaltung und das visuelle Storytelling mit Typografie. Um den Leser einzufangen, ist es relevant, die Dauer der Aufmerksamkeit (Aufmerksamkeitsspanne), den Abstand zur Schrift und das generelle Interesse am Thema zu kennen. Erst danach beginnt das typografische Storytelling.

      Kunden bezogenes typografisches Storytelling

      Der zweite wichtige Aspekt, der vor dem Storytelling mit Typografie berücksichtigt wird, ist die Unternehmensgröße und die Branche. Es ist ein Unterschied, ob man Schriftgestaltung für ein Start-up, einen Selbstständigen oder für ein gesamtes Unternehmen mit vielen Produkten macht. Ein Unternehmen ist meist auf allen Kanälen präsent, während ein Soloselbstständiger nur wenige ausgewählte Kanäle nutzt und einzelne Aktionen plant.

      Erst danach erfolgt die Auswahl der passenden Typografie, die dann den gewünschten Nutzen bringt. Bei guter Typografie…

      • geht es über den reinen Informationsgehalt hinaus.
      • wird die Kernbotschaft in Szene gesetzt.
      • kann der Inhalt durch Querlesen leicht erfasst werden.
      • kann die Schrift Aufmerksamkeit erzeugen.
      • können zusätzliche emotionale Aspekte transportiert werden. 

      Beispiele für Anwendungen

      1. Buchgestaltung: Die Typografie in Büchern trägt zur Stimmung und zum Charakter des Textes bei. Unterschiedliche Genres nutzen unterschiedliche Schriftarten und Layouts, um ihre jeweilige Atmosphäre zu verstärken. Aber auch, um die Lesbarkeit zu erleichtern. Kinderbücher haben andere Schriftarten und Schriftgrößen als Bücher für Erwachsene oder für eine Fachliteratur. Die Schriftauswahl für die Titelgestaltung ist kreativer als bei den Innenseiten.
      2. Plakatgestaltung: Plakate nutzen Typografie, um in erster Linie Aufmerksamkeit zu erzeugen, eine klare Botschaft zu vermitteln oder Termine zu platzieren. Ein gutes Plakatdesign kombiniert oft kreative Typografie mit visuellen Formen und Elementen, um eine starke Aufmerksamkeit zu erzeugen.
        Bei der Gestaltung von Plakaten oder auch bei der Gestaltung im Raum spielt die Nah- und Fernwirkung eine entscheidende Rolle. Unterschiedlichen Entfernungen haben unterschiedliche Anforderungen an die Gestaltung mit Schrift.
        • Die Herausforderung besteht darin, eine Schriftart und eine Anordnung zu wählen, die sowohl aus der Nähe als auch aus der Ferne ansprechend und lesbar ist. Aus der Ferne muss die Typografie groß und klar genug sein, um sofort ins Auge zu fallen und die Hauptbotschaft in einer kurzen Headline zu vermitteln. Hierbei sind oft fettgedruckte, kontrastreiche Schriftarten gefragt, die sich deutlich vom Hintergrund abheben.
        • Aus der Nähe betrachtet, können feinere Details und subtilere Elemente der Typografie zum Tragen kommen. Hier kann mit Schriftgrößen, Abständen und Farb- bzw. Formnuancen gespielt werden, um zusätzliche Informationen zu teilen und das Interesse des Betrachters weiter zu vertiefen.
        • Ein effektives Plakatdesign nutzt die Typografie also strategisch, um sowohl aus der Nähe als auch aus der Ferne zu kommunizieren und eine emotionale Verbindung zum Betrachter herzustellen. Dies erfordert ein sorgfältiges Gleichgewicht zwischen visueller Anziehungskraft und informativer Klarheit.
      3. Werbung für mehrere Medienkanäle gleichzeitig: In Werbekampagnen oder Unternehmenskommunikation verwendete Typografie hat mehrere Aufgaben gleichzeitig zu erfüllen. Sie muss Konsistenz über unterschiedliche Medien hinweg zeigen und trotzdem müssen ihre Botschaften schnell und effektiv erfasst werden. Die Wahl der passenden Typografie spielt hier eine entscheidende Rolle, um eine Marke zu repräsentieren. Mikro- und Makrotypografie müssen hier aufeinander abgestimmt sein. Ich finde dies die größte Herausforderung, da sie Weitblick und Erfahrung von Designern erfordert.
      4. Webdesign und Social Media: Gute Web-Typografie berücksichtigt Lesbarkeit, Benutzerfreundlichkeit und Ästhetik. Gestaltungsmöglichkeiten und die Schriftwahl sind auf Webseiten etwas eingeschränkt, hier gilt SEO und Funktionalität first. Möchte man mehr Schriftvielfalt oder -Spielereien nutzen, dann geht das über Bilder, Videos, Reels oder Gifanimationen. Dort können Schriften eingebettet werden und die Gestaltung folgt in erster Linie der kurzen Aufmerksamkeitsspanne der User.
      5. Event- und Ausstellungsgestaltung: Hier wird Typografie eingesetzt, um Orientierung zu geben, Themen und Botschaften von Veranstaltungen und Ausstellungen zu platzieren. Sie kann helfen, eine einladende Atmosphäre zu schaffen und wichtige Informationen hervorzuheben. Typografie dient, als begleitendes Element, um Exponate zu beschreiben und sich im Raum zu orientieren. Zusätzlich muss sie statisch und in Bewegtbildern funktionieren.

      Fazit: Typografie hilft dir beim Geschichten erzählen

      Mit Typografie kannst du Geschichten erzählen, ohne ein einziges Bild zu verwenden. Die vielen typografischen Möglichkeiten in der Nutzung lässt viel Spielraum, um sie in ein visuelles Storytelling einzubinden.

      Die Wahl der Schriftart, die Anordnung des Textes und die Kombination verschiedener Typografie-Elemente können die Blickrichtung beeinflussen, Interesse wecken oder deine Botschaft verstärken.

      Visuelles Storytelling mit Typografie ist eine von vielen Möglichkeiten,
      eine Verbindung mit dem Leser aufzubauen. Sie wirkt bildhaft und gleichzeitig informativ.

      So kann eine passende Schrift für eine Webseite über den ersten Eindruck entscheiden.
      Geht es um Lifestyle, Technik oder Dienstleistung? Bei einem Buch wird der Titel genutzt, um Interesse zu wecken und die Kaufentscheidung zu erhöhen. Der Innenteil ist dann auf Lesbarkeit ausgerichtet.

      Typografie als emotionales grafisches Element und als sprachliches Mittel.
      Eine Form der Gestaltung, die Übung sowie ein Gespür für feinfühlige Kompositionen bei den Designern erfordert.

      Wenn du selbst Grafikdesign-Fragen hast und diese beantwortet haben möchtest, dann schreib mir gerne eine E-Mail. Ich werde sie dann in einer der nächsten Folgen erklären.

      Wenn du mehr als ein Logo, Schrift und Farben möchtest und professionelle Unterstützung bei der Entwicklung deiner visuellen Strategie suchst, melde dich gerne per E-Mail oder vereinbare einfach einen Termin zum kennenlernen.

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      Weigle

      Cornelia Weigle
      Ich unterstütze Experten, Soloselbstständige & Arztpraxen dabei, ihre Expertise, die sie schon lange haben, visuell zu zeigen. Egal ob sie am Anfang stehen oder schon einige Jahre selbstständig sind. Wichtig sind die Geschichten, die in eine visuelle Strategie eingebettet werden, um daraus ein einzigartiges Marken- oder Logodesign zu kreieren. Denn wer will nicht einzigartig sein, sich aus der Masse hervorheben, sich abgrenzen - alles in allem - unkopierbar sein und in Erinnerung bleiben?

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