Wer ist die älteste Personal-Brand?

nikolaus personal brand
Kategorie: Design Wissen

Wer ist eurer Meinung nach die älteste Personal-Brand?

Kleopatra, Caesar, Hannibal, Picasso, Lagerfeld, Madonna, … ?

Es ist … tataaah!!

Der Nikolaus.

Ich habe etwas recherchiert und festgestellt, es muss der Nikolaus sein!
Deshalb erscheint mein Artikel auch heute, zum Nikolaustag.

Was ist Personal Branding?

 

Fangen wir doch mal bei den Begriffen an.

Die Begrifflichkeiten

Personal: Persönlichkeit, Person
Branding: Das Einbrennen auf die Haut. Früher wurden für die Kennzeichnung von Pferden oder Tieren Brandzeichen verwendet, die Besitz- und Herkunftsmerkmal klärten. Manchmal war dieses Zeichen auch ein Symbol für bestimmte Leistungsmerkmale. Z. B. Pferde aus bestimmten Regionen hatten Vorzüge, nicht nur die Rassen, auch die Brandzeichen konnten Hinweise dazu geben, ob sie besonders schnell sind oder gute Arbeitstiere. (Ihr merkt schon, ich habe einige Jahre im Pferdestall verbracht).

Für mich ist der Brandingprozess in übertragenem Sinne etwas „Einbrennen ins Gedächtnis“.

Die Personal-Brand oder auf Deutsch die Personenmarke ist ein Mensch, der mit seinem Namen und seiner Person für sich oder sein Unternehmen steht. Sie ist also selbst ein Produkt oder stellt ihr Unternehmen dar.

Ziel einer Personal Brand

Ihr Ziel ist es, bei der Zielgruppe, der Fangemeinde, den Bürgern oder ihrem Netzwerk in Erinnerung zu bleiben, um den eigenen Wert zu steigern.

Die Merkmale dieser Person können auch auf (s)ein Unternehmen übertragen werden. Die „Einzigartigkeit“ und die Abgrenzung zum Wettbewerb liegt dabei in ihrer Persönlichkeit, was wiederum Menschlichkeit verleiht (Stichwort: Vertrauen). Der USP ist also die Person selbst, sie trägt alles in sich. Je authentischer die Person auftritt, desto stärker ist der Vertrauensaufbau. Klar ist dabei auch, dass eine starke Personal-Brand auch polarisiert. Denn sie vertritt ja eine Meinung, einen Stil oder ein Verhalten. Das muss nicht jedem gefallen.

Sicher ist aber: Ehrlichkeit schafft Vertrauen, Vertrauen ist die Basis für eine Fangemeinde. Weshalb der Nikolaus auch schon über Jahrhunderte hinweg seine feste Fangemeinde oder heute würden wir sagen, sein Netzwerk hat.

Kriterien für Personal Branding

Um den Begriff „Personal Brand“ besser zu verstehen und um sich eine eigene Personal-Brand aufzubauen, wurden von Marketingexperten einige Kriterien zusammengetragen.

Diese Kriterien wurden aufgrund von Analysen starker Personal Brands zusammengestellt. Ich habe sie übernommen, da ich ja kein Marketingprofi, sondern ein Designprofi bin 😉.  Ich brauche aber diese Kriterien, um zu zeigen, wie eine Personal-Brand in eine visuelle Sprache umgesetzt werden kann.

Glaubwürdigkeit

Eines der wichtigsten Kriterien. Der Kern einer Personal-Brand ist Authentizität. Wenn diese verloren geht, ist die Marke oder die Brand von heute auf morgen nichts mehr wert. Wie erlangt man eine starke Marke?  Durch dauerhafte Auftritte und verlässliche Aussagen.

Relevanz

Sind deine Inhalte für deine Zielgruppe relevant? Die Inhalte, die du teilst oder die du kreierst, sind für deine Kunden oder Fangemeinde nützlich und fachlich aktuell.

Bestätigung

Die Rückmeldung aus deinem Netzwerk ist relevant für den Vertrauensaufbau. Du hast Referenzen anderer glaubwürdiger und/oder relevanter Personen. Durch ein stetig wachsendes Netzwerk unterstreichst du deine Expertise.

Das sind die Grundsäulen. Und nun kommen wir zur visuellen Umsetzung einer Personal-Brand.

Die Visualisierung einer Personal-Brand

So und nun kommen wir zum visuellen Teil, einer Personal-Brand.

Um diese Kriterien umzusetzen, braucht es einen visuellen Rahmen. Visual Personal Branding, nenne ich es, denn bei der visuellen Wahrnehmung spielen alle unsere Sinne eine Rolle.

Und wie wir eine Personal-Brand wahrnehmen, entscheidet darüber, wie stark die Bindung oder wie groß die Fangemeinde wird.

Je mehr Sinne bei der Kommunikation angesprochen werden oder je intensiver die Wahrnehmungsfelder genutzt werden, desto stärker prägt sich die Personal-Brand in unser Gedächtnis ein.

Die Wahrnehmung erfolgt über unsere 7 Sinne:

  • Hören
  • Sehen
  • Schmecken
  • Riechen
  • Tasten
  • Fühlen
  • und die Körperbalance – Die Verbindung von Innen und Außen

Das Design spielt in allen diesen Wahrnehmungsbereichen eine Rolle. Was habe ich zu sagen (Botschaft) und wie setze ich diese (Botschaft) um.

Es gibt viele Visualisierungsmöglichkeiten. Auch hier steht die Authentizität immer an erster Stelle, gefolgt von der Konsistenz & Kontinuität.

Sehen: Es kann ausreichen bei jedem Auftritt einen roten Schal zu tragen, konsequent mit schwarzen Kleidern zu erscheinen oder sich bunt wie ein Papagei zu kleiden.

Sehen & Hören: Kombiniert man das Qutfit mit einem Intro, einem Song oder einer Stimme, dann wirkt der Auftritt intensiver – weil emotionaler. Es entstehen Bilder im Kopf, vom Konzert oder vom Vortrag, die länger im Gedächtnis bleiben.

Sehen, Schmecken, Fühlen & Riechen:
Erweitert man das Visual Branding mit Merchandising-Produkten, kommen weitere Wahrnehmungsebenen hinzu. Es bildet sich eine Fangemeinde, die sich mit der Personenmarke identifiziert und diese Bilder weiterträgt.

So einfach geht es 😉

Der Nikolaus als älteste Personal-Brand

Und jetzt kommen wir zu ältesten Personal Brand. Beim Nikolaus kommen so gut wie alle Kriterien und Wahrnehmungsebenen zum Einsatz. Das liegt vor allem darin, dass er nicht mehr als reale Person existiert und somit für Marketingzwecke einer ganzen Branche weiterentwickelt wurde. Ein perfektes Studienobjekt.

Denn die eigentliche Personal-Brand des Nikolaus hat sich erst über die letzten Jahrhunderte entwickelt, als die Person schon lange nicht mehr unter uns weilte.

1. Authentizität

Die perfekte Ausgangsbasis: St. Nikolaus war ein Bischof. Er war glaubwürdig und der Inbegriff von Güte und Barmherzigkeit

  • Wer bist du? Seine Werte und seine Vision.

2. Positionierung

„Ich mache Kinder glücklich“ und er beschenkt sie mit Lebensmitteln. Eine klare, einfache Botschaft.

  • Wofür stehst du? Klarheit über die eigene Positionierung.

3. Wiedererkennung

    Erinnerungen, die im Gedächtnis bleiben. Das ursprüngliche Gewand wurde modernisiert. Die christlichen Elemente rückten in den Hintergrund, dafür kamen andere visuellen Elemente und Symbole hinzu. Rot als starke Brandingfarbe, einen Rauschebart mit ruhiger, warmer Stimme kombiniert mit emotionalen Geschichten. Dieses starke äußere Erscheinungsbild brennt sich über Generationen ins Gedächtnis ein.

    • Eine Marke braucht ein Gesicht

    4. Emotionen

    Je authentischer eine Person ist, desto mehr Gefühle und Emotionen teilt sie auch mit der Fangemeinde. Diese Geschichten machen die Person glaubwürdig. Die Wiedergabe und Kontinuität der immer gleichen Storys aus anderen Perspektiven unterstreicht die Glaubwürdigkeit.

    Denn das Storytelling wurde nicht erst in den letzten Jahren erfunden, es war schon immer ein beliebtes Marketing-Mittel. Durch Erlebnisse schafft man emotionale Verbindungen. Statistiken oder Fakten werden zwar wahrgenommen, aber auch schnell wieder vergessen.

    • Emotionale Geschichten, bleiben die Erinnerung.

    5. Vertrauensaufbau

    Von Innen nach Außen: Seit ein paar Jahren wird dieser Begriff im Bereich Marketing und Coaching verstärkt verwendet. Damit ist gemeint, je mehr du dein Inneres, dein wahres ICH zeigst, desto mehr Bindung kannst du mit deiner Fangemeinde aufbauen. Denn wer ähnlich denkt, fühlt und agiert, fühlt sich automatisch angezogen (Magnetisches Marketing).

    Die Person und seine Fangemeinde (Kunden) finden sich sympathisch und bauen schnell eine Bindung auf.

    Der Nikolaus als Sympathieträger. Die Figur bleibt – obwohl sie nur noch virtuell existiert – menschlich. Sie ist mittlerweile ein Produkt der Werbebranche. Das Innere bildete die wahre Person, das äußere wurde von der Werbebranche hinzugefügt.

    Komisch, mir fällt gerade auf, dass der Nikolaus auch das erste virtuelle Produkt ist, noch bevor es Computer und KI gab.
    Oder hast du ihn schon einmal WIRKlich getroffen?

    Nachtrag: Ich wurde darauf hingewiesen, dass Thor und sein Hammer, Zeus und sein Blitz, Medusa und ihre Schlangen, Rotkäppchen und ihr Wolf sicherlich noch ältere Brands sind. Das wäre dann die Kategorie: Mythological Branding. Danke für den Hinweis, Andy.

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    Weigle

    Cornelia Weigle
    Ich unterstütze Experten, Soloselbstständige & Arztpraxen dabei, ihre Expertise, die sie schon lange haben, visuell zu zeigen. Egal ob sie am Anfang stehen oder schon einige Jahre selbstständig sind. Wichtig sind die Geschichten, die in eine visuelle Strategie eingebettet werden, um daraus ein einzigartiges Marken- oder Logodesign zu kreieren. Denn wer will nicht einzigartig sein, sich aus der Masse hervorheben, sich abgrenzen - alles in allem - unkopierbar sein und in Erinnerung bleiben?

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